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1. Theil 2 - S. 185

1827 - Leipzig : Fleischer
185 Beispiel und die Lehren der guten Eltern wirkten auch so vor- teilhaft auf den sanften Knaben, daß er sein ganzes Leben hindurch nie von Gottes Wegen abwich, und sein inniges Gott- vertrauen ihn bei allen Veränderungen seiner Schicksale aufrecht erhielt. Er verlor schon im Ilten Jahre seinen Vater. Der Großvater gab ihm nun einen treuen Erzieher, bis er nach Pforzheim auf die Gelehrtenschule kam. Hier wurde er bald der Liebling aller Lehrer wegen seines stillen, bescheidenen Flei- ßes und seiner schnellen Fortschritte, die so groß waren, daß er schon im 14ten Jahre die Universität beziehen konnte. Er studirte in Heidelberg, dann in Tübingen. Hier fiel ihm eine Bibel in die Hände, und diese bewirkte bei ihm dasselbe, was sie bei Luthern bewirkt hatte. Nun legte er sich mit ganzer Seele, neben den Studium der alten Sprachen, auf die Er- kenntniß der christlichen Religion. Seine Gelehrsamkeit, ob ec gleich sie nie zur Schau trug, machte ihn bald so berühmt, daß ihn Friedrich der Weise 1518 nach Wittenberg als Professor der griechischen Sprache berief. Seine erste Bekanntschaft war hier Luther, und so verschieden auch beide an Temperament waren, so wurden sie doch die innigsten Freunde; denn beide waren von gleicher Liebe zu Gott erfüllt, beide hatten gleichen Eifer, die Religion Jesu in ihrer unverfälschten Reinheit zu lehren, und den Unterricht des Volks zu verbessern. So heftig, aufbrausend, kräftig und selbst übereilt Luther zuweilen war, so sanft, bescheiden, furchtsam und besonnen war Melanchthon. Aber solcher Männer bedurfte auch die Vorsehung, um die Re- formation zu bewirken. Melanchthons Mäßigung hätte diese nie zu Stande gebracht; aber Luthers Kraft, sein Feuereifer wurde durch die Bedachtsamkcit seines Melanchthons gemäßigt, und so wirkten beide vereint unendlichen Segen für die Mensch- heit. Ohne Neid erkannte Luther die größere Gelehrsamkeit seines Freundes an; er nannte ihn nie anders als — seinen Philipp, und dieser wieder nannte ihn schlechtweg den Doctor. Beide machten Wittenberg zur berühmtesten Universität ihrer Zeit;von allen Seiten strömten die Jünglinge herbei, von ih- nen zu lernen, und Melanchthon hatte zuweilen über 2000 Zu- hörer in seinen Vorlesungen. Von Körper war er schmächtig,

2. Theil 2 - S. 301

1827 - Leipzig : Fleischer
3üi und wenn fein Hofmeister schlief, stand er am offenen Fenster mit dem Himmels-Globus in der Hand, und studirte die Sternbilder. Als er noch nicht 20 Jahre alt war, reiste er von Leipzig nach seinem Vaterlande zurück, weil sein Vater und sein Oheim, der ihn bisher hatte studiren lassen, gestorben waren. Seine Verwandten glaubten, er würde nun ein brauch- barer Rechtsgclehrter seyn; da er aber versicherte, er verstehe von dem Rechte zwar nur wenig, könne aber den Lauf der Gestirne berechnen, so zuckten sic verächtlich die Schultern, und meinten, das wären brodlose Künste. Er verließ daher diese Menschen, die für seine Wissenschaft keinen Sinn hatten, be- suchte die Universität Wittenberg, und ging dann nach Rostock, wo er das Unglück hatte, daß ihm in einem Duell die Nasen- spitze abgeschlagen wurde, so daß er fortan mit einer silbernen Nase sich behelfen mußte. Zn diesen beiden Städten und in Augsburg brachte er 6 Zähre abwechselnd zu; dann sah er sein Vaterland wieder. Hier bemerkte er im November 1572 plötzlich an einem heitern Abende einen Stern von einer unge- wöhnlichen Größe, den er noch nie bemerkt hatte, und der auch in keinem Sternverzeichnisse zu finden war» Er traute kaum seinen Augen, und konnte sich nicht anders denken, als daß dieser vorher noch nie gesehene Stern erst entstanden seyn müsse. Nun beobachtete und beschrieb er ihn genau. Er war so hell, daß er die Venus an Größe und Helle übertraf, und selbst am Tage gesehen werden konnte. - Von da an wurde er allmälig immer kleiner, und im März 1574 verschwand er ganz. Tycho's Ruhm wurde nun immer mehr verbreitet. Ei- nige wißbegierige Zünglinge baten ihn, Vorlesungen über Astro- nomie in Koppcnhagen zu halten; endlich willigte er auf Bit- ten des Königs Friedrichs 2. von Dänemark ein. Dann trat er eine Sveife nach Italien und die-Schweiz an, und wollte sich für immer bei Basel niederlaffen. Aber der König wünschte ihn im Lande zu behalten, und schenkte ihm die Insel Hw een im Sunde, wo er ihm auf seine Kosten eine Sternwarte, die Uraniborg, baute, und mit schönen Instrumenten versehen ließ. Nun war Tycho erst recht in seinem Element. Ein und zwanzig Jahre lang brachte er hier unablässig mit Beobachtun-

3. Theil 2 - S. 471

1827 - Leipzig : Fleischer
471 gewonnen habe. Die Sachsen unter Nutowski hatten die steilen, mit schlüpfrigem Eise und mit Schnee bedeckten Hügel dieses unweit Dresden gelegenen Dorfes so stark mit Kanonen besetzt, daß die Preußen, die muthig mit dem Bajonett hinan- klettern wollten, zwei Mal mit großem Verluste zurückgeworfen wurden. Aber nun beging Nutowski einen großen Fehler; er verfolgte die Preußen bis vor das Dorf; hier wendeten ste aber um, und drangen mit den Sachsen vermischt hinein, erstürmten die eisigen Höhen, und die Schlacht war gewonnen. Friedrich eilte nun nach dem Schlachtfelde, umarmte dankbar den alten Fürsten, und rückte in Dresden ein. Hier machten ihm sächsi- sche und öftreichische Abgeordnete Frledensanträge, und schon §m 25sten December 1745 wnrde der Frieden in Dresden unterzeichnet, durch welchen dem Könige von Preußen der Be- sitz Schlesiens aufs neue bestätigt wurde. Der größte Gewinn aber, welchen er von diesem Kriege hatte, war der große Ruhm, den sich das preußische Heer erworben, das Selbstvertrauen, welches es beseelte, und die Achtung, welche der König nun überall genost. Dieser erkannte nun auch den Gemahl der Maria Theresia, Franzi., der kurz vorher von den übrigen Kurfürsten zum Kaiser gewählt war, als solchen an; doch hat nicht sowohl dieser Franz, der überdies schon 1765 starb, son- dern mehr seine kluge Gemahlin, die Regierung geführt. Der öftreichische Erbfolgekrieg währte noch einige Jahre zwischen Oeftreich und Frankreich fort, und wurde besonders in den Niederlanden geführt, wo sich unter den französischen Generalen vorzüglich der berühmte Marschall von Sach- sen, ein Halbbruder Augusts 3., Hervorchat. Endlich kam es zum Frieden von Aachen 1748, wodurch Oestreich nichts als einige keine Landschaften in Italien einbüstte. 91. Der siebenjährige Krieg, 1756-— 1763. Gleich nach der Rückkehr Friedrichs 2. in seine Staaten,' wandte er alle seine Thätigkeit auf nützliche Einrichtungen für daö Wohl seiner llnterthanen. Unter vielen andern vollendete er das große Invalidenhaus bei Berlin, baute eine neue Dom- kirche, legte in Neustadt -Eberswalde eine Colonie von Messer-

4. Theil 2 - S. 454

1827 - Leipzig : Fleischer
454 sah mehr auf äußere Pracht, als auf innere Kraft, und es schien ihm eine größere Ehre, in prächtigen Hofkleidern zu er- scheinen, als Größe der Seele zu zeigen. Seine Gemahlin, Sophie Charlotte, dagegen war eine treffliche, überaus gescheute Frau. Sie stiftete die berliner Societät der Wissen- schaften, aus welcher späterhin die Akademie der Wissenschaf- ten entstanden ist. Auch hat Charlottenburg von ihr seinen .Namen. Friedrich 1. hat regiert von 1688 — 1713. Ein ganz anderer Mann war sein Sohn Friedrich Wilhelm 1. Das erste, was er nach seiner Thronbesteigung that, war, daß er den bisher getriebenen Luxus einschränkte. Von den 100 Kammerherren seines Vaters behielt er nur 12; das reiche Gold- und Silberservice wurde in die Münze ge- schickt, und die Schulden seines Vaters zum Theil damit be- zahlt. In allen Theilen feines Haushalts führte er die größten Ersparungen ein; er aß mit seiner Familie nur Hausmanns- kost, und mancher reiche Bürger verwendete mehr auf seine Tafel und Kleidung als er. Dabei war er die Thätigkeit selbst, sah nach Allem, verlangte von Andern dieselbe Pünktlichkeit, die er besaß, und wehe dem Beamten, den er nachlässig betraf. Sein Unwille machte sich ohne Umstände durch Stockprügel, Faustschläge oder Fußtritte Luft, und bei dem geringsten Wi- derspruche schnarche er durch die Nase: „räsonnire er nicht!" Ueberhaupt war er hart, herrisch, verlangte unbedingten und blinden Gehorsam. Sein Geist hatte nicht die Bildung erhal- ten, die sein hoher Standpunkt erforderte. Weder von Gelehr- samkeit noch von Gelehrten war er ein Freund, und es war ihm eine rechte Freude, wenn er letztere lächerlich machen oder ihnen sonst einen Streich spielen konnte. So machte er seinen Hofnarren zum Präsidenten der Societät der Wissenschaften in Berlin, und als er hörte, daß sich die Professoren der Univer- sität Halle der Errichtung eines Theaters in ihrer Stadt wi- dersctzt hatten, befahl er, der Professor Franke der Jüngere sollte einer Vorstellung beiwohnen und ihm darüber Bericht ab- stattcn, weil er gehört hatte, daß dieser Mann es als eine Todtsünde betrachtete, das Schauspielhaus zu betreten. Ein so koher Geist wie der dieses Königs konnte für geistige Genüsse

5. Theil 2 - S. 507

1827 - Leipzig : Fleischer
507 Zur Belebung des Handels errichtete er eine Bank, zuerst in Berlin, dann auch in den Hauptstädten der Provinzen. Weni- ger zufrieden waren die Unterthancn mit der Einführung der Accise und der Erhöhung der Zollabgaben. Er rief da- zu Franzosen ins Land, weil er diese für geschickter hielt, Ab- gaben zu erheben. Es war eine höchst drückende Einrichtung. Nicht nur an der Gränze, sondern am Thore jeder Stadt sah sich der Reisende aufgehaltcn, und war den Plackereien der Visitatoren preisgegeben. Die Wagen wurden mit mißtraui- schen Blicken durchsucht und die Koffer durchwühlt, und uin diesen Unbequemlichkeiten zu entgehen, sah sich der Reisende ge- nothigt, zur Bestechung seine Zuflucht zu nehmen, wodurch die Beamten gewiffenslos wurden. Nicht viel weniger gehaßt war das Tabacksmonopol. Die llntcrthanen durften keinen andern Taback kaufen, als den, welchen die königlichen Fabri- ken lieferten, und da dieser schlecht und zugleich theucr war, so wurde fremder Taback heimlich aus dem Auslande einge- bracht. Dadurch wurde aber die Moralität vieler Menschen verdorben, und viele wurden unglücklich, indem die Aufpaffer sie über dem Schleichhandel ertappten. Auch die hohe Abgabe, welche Friedrich auf den Kaffee legte, wurde scharf getadelt. Er wollte nicht, daß so hohe Summen jährlich für dies aus- ländische Getränk aus dem Lande gingen; denn seit einiger Zeit war der Genuß des Kaffee's allgemein verbreitet. Die erhöhte Abgabe erregte daher allgemeines Murren, aber einge- schränkt wurde der Verbrauch dennoch nicht, weil der Mensch nur sehr schwer von eingewurzelten Gewohnheiten sich tren- nen kann. Andere Einrichtungen fanden mehr Beifall. Besonders er- kannten die Märker mit Dank die vielen Verschönerungen, welche Friedrich mit Berlin und Potsdam vornahm. Er erbaute unter andern das neue Schloß bei Potsdam, und zierte den Wilhclmsplatz in Berlin mit den Standbildern der vorzüglichsten Helden des 7jährigen Krieges: Ziethens, Schwerins, Seidlitzs, Winterfelds und Kciths. Vorzüglich viel that er für Schlesien, welches auch am meisten durch den Krieg gelitten hatte. Er legte hier auf den Höhen

6. Theil 1 - S. 132

1827 - Leipzig : Fleischer
132 3u ocrfbí}ncn. €ine ©efanbtfchaft, aus feinen heften greunben beftehenb, ging ¿u ihm í)inaué; fiol¿ würden fíe §urúcfgcwies fcn. Sine ¿wette hatte baffclbe ©chickfaí. Studf) cinc britte, welche aus den ¿priefícrn beftanb, würde falt abgefertigt. ©a wanbten ftd; die romífcf;en grauen an die Butter ßotiolans, wcícfye ec immer innig geliebt batte, und an feine grau, und baten fte, einen Vcrfud) auf fein £cr¿ ¿u machen. Vcturia und Volumnia— fo ^tc^crt bic beiben — begaben fid) mit feinen Äinbcrn und in ©efetlfd)aft einer Sdienge anberer grauen (jinaué ins Säger. 5l(S man i(>m mclbcte, ba§ man einen langen §ug romifd^et grauen ftd) nahem fahe, rief er unwillig: „¿Run bic fehlten noch!" Slber ba man ihm fagte, man glaube an der ©pifie feine Butter und feine grau und feine Äinbec ¿u bemerken, fo eilte er ihnen freubtg und mit offnen Slrmen entgegen. Slber die Sotuttcr fticj} ií)n ¿urücf. „(£r|t lafj mich wiffen," rief fte, „ob icf) mit meinem ©ohne ober mit dem geinbe ¿Roms rebe! £abc id; fo lange leben muffen, um den Sammet ¿u erfahren, baf? mein ©ol)n erft ein Verbannter, und enblicl; gar ein geinb ¿Roms ist! Vbic? bu fannft ¿Rom bekriegen, bic ©tabt, bic bidj geboren hot, die aücs enthalt, was beinern ^cr¿cn treuer fepn mug? Jodtte id> feinen ©oi)n, fo brauchte bic ©tabt jefet nicht die ¿Belagerung ausjufichen. £) id) uuglúcfliehe Djiuttcr! inbem bu bir ©d;anbe bereite)!, machft bu mich unausfprcd)lid) ungíudíich* £>od;, was fums werft bu bid; um mid) ? was foll aber aus beinen unfdjulbis gen Ambern werben, die, wenn bu fo fortfahrft, einem frus hen Sebe ober der ©claoerci nid;t entgehen tonnen?" — £)icfc Diebe würde burd) die Spanen und ¿Bitten der rbmifdjen grauen und burd; die Umarmungen feiner Äinber, weld;e ftd) fd;meid;clnb an feine Änie hingen, untcrjtufct. Sauger fonntc er nicht wiberftehen. <£r brúd'tc Sruttcr und ¿B3ctb an feine beklommene ¿Bruft, und rief fd;mer¿haft: „Ürutter! ¿Rom haft bu gerettet, aber bein ©of)n ist ocrlorcn!" (ir hob nun foglcich die ¿Belagerung auf, und führte die Vsífer ¿urúct, die, erbittert über bic getaufd;tc Hoffnung, ihn erfd;lugcn. ¿Rad) einer an= bern 9iad>richt erreichte er unter ihnen ein hohes Filter, und

7. Theil 1 - S. 260

1827 - Leipzig : Fleischer
26q (£uboj:i<i mit fammt ihren Sbchtern mit, und fehrte noch Sifcifa gurücf. Stach tiefer geit regierten nod) einige ftaifer nac^> einanter; dann feilte man den Stomulus Siuguftuius, einen guten, ober fchroachen Knaben, auf den 2i)ron. Sie £eruler und Stugier, ein paar ©tamme aus der ©egenb be$ heutigen ^omü merns, die al8 Sjtieth^truppen unter dem ftaifer bienten, rer* langten den 3ten !lf)ei( atter Siecfer in Ralfen, und ba ihnen ba$ nicht bemifligt tnerben f onnte, fo empörten sie ftch» €> b o an cer, ein tapfrer gelbfyerr, führte sie an. @r fetjte den uni fchablichen Üvomuiuö ab, gab if)m ein ianbgut, um ba in der ©tille ju (eben, und machte sich felbft — jum Inifer? — Steinl der ^aifertitel mar ihm 5u oerachtiich. @r begnügte ftch, £6* nig oon Julien ju fetm, ohne ftch fo ¿u nennen, und fo hatte atfo ba$ a b e n b i d n b i f d) ? r 6 m i f ch e 9* e i ch ein @nbe. Sies gefchaf) 476. hiermit enbigt ftch die alte ©efchichte, und mir gehen nun jur mittiern über. >■ V "

8. Theil 1 - S. 198

1827 - Leipzig : Fleischer
198 ©elb an, und nun festen fic iljn an die iiüfte. ©ogleid; eilte er nad; Sjiilet, fuhr ¿i>nen mit einigen ©ebiffen nach, naf)m ii)t nen alle il;re ©d)atje ab, und mad)te nun die Störung rnahr, inbem ee sie insgefammt freudigen lief}. Gri)c @afar nach S\om gurüefging, befugte et’ die 3nfel Svbobos an beu ©übmeftfpifje non $lein ? Slften, mo eine bei rühmte Svebnecfcbule mar, um ftd; in der 35ecebtfamfeit ¡u üben. Slucb befaß er mirflicb non Statut* herrliche ikebnergaben, ob* gteid) er den <2tcero nie erreicht bat- 3n Skom nahm er jrnar gleid; lebhaften Sintheil an den ©taatsgefd;aften; aber ec flei= bete ftcb babei mie ein ©tuljer, orbnete feinen Hantel mit©org? falt, und feine gelocftcn ¿paare bufteten nach fd;onen ©alben, alles, bamit ^ompefus und anbre Scanner non 2lnfei>en nicht merfen feilten, daß er nad; höheren ¿Dingen ftrebe. Bugleid; aber fd;raeichelte ec ihnen, und bewarb ftd; burd; fein etnfd;mcii cbelttbes fsöefen und feine Sreigebigfeit fo um die Siebe bes Ssolfs, baff er taglid; mei;r der Sterling betreiben mürbe, ©ein 33erm6gen ging babei freilich barauf, ja er machte Millionen Hi;ulec ©d;ulben, aber bas mad;te ihm feine ©orge; beim ec mußte mof;l, daß die Siebe bes Ssolfs if;m eintraglidje Slemter »erfchaffen fonnte, burd; die er ftcb baib ein großes Vermögen ermerben mürbe. Sdas erfte Slmt, meld;es ec befleibete, mar bas eines Otta* ftors ober Obereinnehmers. Slls folcher mürbe er nad; ^ortu* gal gefchieft. £>ier betrieb er feine @efd;afte mit folchem @ifer, daß er felbft, menn er auf Steifen in der ©anfte ober im Söagen faß, beftanbig arbeitete, ober feinen ©ebreibern bictirte. Slacb Slblauf eines fam er nad; Stom jut’ücf; benn alle (§1;? renftellen mürben nur auf ein^ahe oergeben. Sftun ftieg er oon einer ©tufe §uc andern. @c gab dem 33olfe prächtige ©chau^ fpiele, die feine ©d;ulben freilich febc oermehrten, aber bafür fonnte er aud; auf die Siebe beffelben ftcher rechnen. 2)as geigte ftd; recht, als die ©teile eines Obecpriefters oergeben merben follte. Oies 2fmt pflegte man nur alten, langgebienteno)iannern gu übertragen; bennoeb mar (Safar fo feef, ftd; baju §u melben, und feft entfchloffen, feine £öaf;l burchjufe|en. 2im £8af;ltage begleitete ihn feine Sjuttter, ooc Sseforguiß meinenb, bis an die

9. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 477

1815 - Leipzig : Fleischer
4;7 mein ehrwürdiger alter Vater, denn du möchtest mir meine ganze Schatzkammer erschöpfen!" 5) Inder Pariser Akademie, wurde eine Sammlung veranstaltet, zu welcher jedes Mitglied einen Louisdor geben sollte, welchen der Secretair der Gesellschaft in sei- nem Hute einsammelte. Dieser hatte nicht bemerkt, daß der äußerst geitzige Präsident seinen Beitrag bereits in den Hut geworfen hatte, und fordert ihn daher noch ein- mal ein. Der Präsident versichert, er habe seinen Louis- dor schon gegeben. „Ich glaub es", antwortete höflich Mißtrauisch der Sammler, „aber ich hab es nicht gese- hen." „Und ich hab es wohl gesehen", sagte der witzige Fvntenelle, der dicht neben dem Präsiden- ten saß, „aber ich glaub es nicht!". 4) Ein eingebildeter Mensch, der Alles tadelte, hatte eine Spottschrift auf einen Mann gemacht, den er nicht leide» konnte, wofür ihn dieser tüchtig abprügclte. — Der Geprügelte geht zu dem Fürsten, und fordert Ge- rechtigkeit. — — „Was Ihr verlangt, mein Freund, erwiederte der Fürst, habt Ihr ja bereits empfangen." 5) Einige alberne junge Leute fuhren mit einem Ju- den auf dem Postwagen, und hielten sich berechtigt, ihren

10. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 155

1815 - Leipzig : Fleischer
Peter Johanson in Schweden war stockblind, ging aber ohne Führer in den Wald, fällte Holz, machte Karren, Wagen, Schlitten, schmiedete Elsen, machte Messer, goß Knöpfe und Schnallen, und verfertigte die Formen dazu aus Saud. Er arbeitete sich seine Schuhe ' und seine Violinen, auf welchen er spielte, selbst. —- Ein andrer Blinder in England, Joseph Arong, war leidenschaftlich für Musik eingenommen und hatte so gern den Vau einer Orgel gekannt. Er laßt sich einmal in die Kirche einschließen, ohne daß es Jemand wußte; er untersucht die Orgel, und um Mitternacht tritt er die Balgen, spielt dann ein wenig, tritt wieder und spielt wieder, um die Register und Pfeifen zu prvbireu. Es wird Getöse; es hallen, es rufen, es brummen, es pfeifen die Töne in der tiefen Todtenstille der Nacht; jetzt werden sie lebendig und laut, dann sind sie ganz stille; mau wird aufmerksam; man horcht draußen, aber cö getraut sich keiner in die Kirche, weil es Mitternacht, und weil eben vor einigen Tagen der Organist gestorben ist. Wer kann anders den Orgellarm machen, als der selige Organist? — doch ein Muthiger geht hinein, und erwischt unsern Spieler, der nun die Erlaubniß erhalt. Alles zu untersuchen, und in kurzer Zeit selbst eine Orgel erbaut. Eine Seltsamkeit muß hier um so mehr erwähnt wer- den, da sie zu mancherlei Gedanken Anlaß gibt. Der Engländer Barnshaw war Grob- und Kupfcrschmidt, Gewehrmacher, Maler, Kupferstecher; er zeichnete und
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